Unser Umbau geht weiter voran.
Der Innenausbau mit Boden und Möbeln ist grösstenteils abgeschlossen.
Anforderung
Bei der Inneneinrichtung waren uns folgende Punkte wichtig:
- Genügend Stauraum
- Platz für mindestens 100 Liter Wasser in Kanistern⁽¹⁾
- Platz für gemütliches Sitzen/Liegen im inneren
- Schlafen ohne grösseren Umbau
- Wohnen und Schlafen muss gleichzeitig möglich sein
- Schlafen mit geschlossenem Hubdach
- Kochen innen (Grundsätzlich wollen wir draussen kochen und essen, doch ist es praktisch dies auch innen machen zu können. Z.b. bei schlechtem Wetter oder in einer Stadt.
- Tisch innen für 2 Personen
- WC
- Heizung
- Dinge für täglichen Gebrauch mit einem (wenigen) Handgriff erreichbar.
- Zugang zu den Hubzylindern muss möglich sein
- Und das Wichtigste:
Das Fahrzeug darf ein Gesamtgewicht von 3.5 Tonnen nicht überschreiten !!!
⁽¹⁾ Auf unseren früheren Reisen haben wir es zu schätzen gelernt unterschiedliche Wasserqualitäten tanken zu können. So hatten wir oft die Situation, dass wir Zugang zu Wasser hatten, dieses aber nicht zum Trinken geeignet war. Dies weil das Wasser sehr mineralisch oder sonst einen komischen Geschmack hatte (Kohlefilter kann keine Mineralien entfernen). In solchen Situationen waren wir froh, jeweils 20 Liter Kanister zu haben die wir je nach Situation mit Trinkwasser oder Brauchwasser füllen konnten.
Aufbau
Für den Bau der Möbel gab es für mich mehrere Varianten.
- Sandwichbauweise (Sandwichplatten mit GFK oder Holz Aussenblatt)
- Aluminium Systembau-Profile (z.b. Item, Bosch)
- Massivholz
- Sperrholz
- Vollkernplatten (HPL) (Markenbezeichnung z.b. resopal)
Wir haben uns für die Sperrholz Version entschieden.
Die Aluminium Profil Variante war auch interessant, doch da verschenkt man zu viel Platz an die Profilkonstruktion.
Die Sandwichplatten Variante wäre sehr leicht geworden, doch da sind immer die offenen Kanten die abgedeckt werden müssen.
Ein Innenausbau mit Vollkernplatten wäre sehr interessant gewesen, doch das Gewicht ist astronomisch und preislich nicht zu unterschätzen. Ganz zu schweigen vom verarbeiten. …
Schlussendlich wären alle Varianten möglich gewesen und das Resultat hängt ohnehin grösstenteils vom Geschick des „Baumeisters“ ab !
Wie bereits erwähnt haben wir uns für die Sperrholz Variante entschieden.
Bei unserem ersten Pinzgauer haben wir die Möbel geklebt und gedübelt. Dies hat 150’000 km problemlos gehalten, ohne irgendwelche Ermüdungserscheinungen. Daher stand es nahe die Möbel wieder zu Dübeln. …
Anderseits wollte ich schon immer mal eine Fingerzinkung machen. Auch wenn dies viel mehr Arbeit ist.
Da ich keine Fingerzinken Vorrichtung zur hand hatte, habe ich mir selber eine hergestellt.
Um Gewicht zu sparen habe ich die Möbel aus 2 verschiedenen Sperrholzplatten Lagen zusammengeleimt. Eine 9 mm Sperrholzplatte mit der Fingerzinkung und eine 4 mm Decksperrholzplatte. In die 9 mm Sperrholzplatte habe ich möglichst viele Aussparungen ausgesägt um das Gewicht zu verringern.
Ich hätte natürlich auch ein 13 mm dicke Sperrholzplatte nehmen können und das überflüssige Material rausfräsen können. Doch gemäss einer einfachen Überschlagsrechnung hätte ich mehrere Quadratmeter ausfräsen müssen was ich weder dem Fräser noch meinen Nerven antun wollte 😉
– Wäre aber auch gut möglich gewesen.
Zusammengeklebt und lackiert sieht das so aus.
Bei den Schubladen bzw. die Schranktüren sind wir gleich vorgegangen.
Als Türscharniere haben wir handelsübliche Topf-Scharniere verwendet die auch im Möbelbau verwendet werden. Bei den Schubladen sind Teleskopschienen zum Einsatz gekommen. Als Tür bzw. Schubladen Schliessmechanismus haben wir uns schwer getan, und uns schlussendlich für die Push-Locks aus dem Weissware Lager entschieden. Es gibt da zwar auch eine Stahlausführung von der Firma Wilhelm Albers GmbH & Co die sind viel besser aber bei 20 Stück doch auch sehr teuer und schwer. D.h. die verwenden wir nur beim Kühlschrank und bei den Schubladen mit viel Gewicht.
Sockel und Möbel
Noch ein paar Worte zu Sockel(Möbel) und Möbel.
Bei der Inneneinrichtung haben wir unterschieden zwischen Sockel(Möbeln) und ’normalen‘ Möbeln.
Bei den Sockeln handelt es sich um Inneneinrichtung die begehbar bzw. unser Gewicht aushalten muss. Somit geht hier Stabilität vor Funktionalität. Bei den Möbeln ist dies nicht der Fall, was dazu führt das wir diese in „Leichtbauweise“ für weniger Gewichtsbelastung bauen konnten.
Montage im Fahrzeug
Bei den Sockel und den Möbeln haben wir uns entschieden, dass diese selbsttragend sein sollen und dass wir diese nur gegen unten zur Fahrzeug-Wanne befestigen. Hierdurch sollte es weniger Spannung und Scherkräfte auf die Möbelstücke beim fahren geben.
Bei unserem ersten Pinzgauer haben wir beim fahren auf schlechten Strassen / Pisten festgestellt, dass sich die Möbel im Bezug zur Kabine um ca. 2 cm seitlich im Rhythmus der Schlaglöcher bewegt haben.
Dies sollten wir bei der jetzigen Konstruktion nicht mehr haben.
So das wäre es für den Innenausbau Teil 1 gewesen.
Falls dir die Erläuterungen geholfen haben oder du noch Fragen hast, so hinterlasse bitte einen Kommentar. Dies würde mich freuen.